Stellungnahme von Jürg Peritz, dem Präsidenten der bioRe® Stiftung
Die Corona Virus Pandemie hat sich über die Welt ausgebreitet, und es ist alles zu unternehmen, die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen mit allen notwendigen Massnahmen zu bekämpfen.
Ich befürchte jedoch, dass der Fokus ausschliesslich auf die Auswirkungen und Folgen dieser Krise fokussiert bleibt und darauf, wie wir uns auf zukünftige, neue Pandemien vorbereiten müssen. Wir sollten uns jedoch unbedingt auch mit den Ursachen solcher Pandemien beschäftigen.
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Ich bin überzeugt, dass die Menschen an der Wurzel dieser Pandemie die entscheidende Rolle spielen. Wir sind ein Teil des Ökosystems dieser Erde. Die Gesundheit von uns Menschen ist mit der Gesundheit der Natur, der Umwelt und der Tiere eng verbunden.
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Die Eingriffe in natürliche Lebensräume, durch Abholzung von tropischem Regenwald, Monokulturen mit industrieller Landwirtschaft mit zu viel Agrochemie, Einsatz von GVO, sowie Massentierhaltung stören unsere Ökosysteme, verursachen dadurch den Rückgang der Artenvielfalt und machen es sehr viel wahrscheinlicher, dass solche Viren übergreifen. Das belegt eine umfassende Studie von Wissenschaftlern aus Australien und den USA, veröffentlicht im Journal der Royal Society B. Ich denke es ist heute klar, dass Eingriffe in dieses Wunder der Natur immer ihre Folgen haben, wir wissen nur nicht immer wo und welche Auswirkung sie haben.
Durch die Störung von Ökosystemen haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Viren von Tieren auf menschliche Populationen übergreifen können, sagt Joachim Spangenberg, Ökologe und Vizepräsident der Forschungseinrichtung Sustainable Europe Research Institute. „Wir schaffen diese Situation, nicht die Tiere“, sagt Spangenberg gegenüber der DW (Deutschen Welle).
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„Mit der Zunahme der menschlichen Bevölkerungsdichte und dem immer größeren Eingriff in natürliche Lebensräume, nicht nur durch den Menschen, sondern auch durch unsere Nutztiere, erhöhen wir das Infektionsrisiko“, sagt David Hayman, der an der Massey Universität in Neuseeland zu Infektionskrankheiten und deren Übertragungswegen forscht. Die Zerstörung des Ökosystems erhöht aber nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung. Sie hat auch Auswirkungen darauf, wie viele Viren es in der freien Natur gibt und wie sie sich verhalten.
Im vergangenen Jahrhundert wurde etwa die Hälfte der tropischen Regenwälder, in denen etwa zwei Drittel aller Lebewesen auf der Welt beheimatet sind, zerstört. Der schwerwiegende Verlust von Lebensraum hat Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem.
In Malaysia in den späten 1990er Jahren hat die Abholzung dazu geführt, dass Flughunde ihren Lebensraum, den Wald, verlassen und sich in den Mangobäumen von Schweinezuchtbetrieben niedergelassen haben.
Fledermäuse tragen oft Krankheitserreger in sich, die ihnen selber nicht schaden. Doch in diesem Fall steckten sie mit ihrem Kot und Speichel die Schweine an – und die infizierten dann die Bauern. So entstand das Nipah Virus.
Es gibt also Belege und Fakten, dass die Störung von Ökosystemen im Zusammenhang steht mit dem erhöhten Risiko für neue Übertragungswege von Krankheiten.
Auch ich bin allen dankbar, die im Gesundheitswesen für uns da sind und auch den Wissenschaftlern die an Gegenmassnahmen forschen. Wollen wir diese Risiken und die riesigen finanziellen Kosten vermeiden, müssen wir unser Engagement für eine gesunde Umwelt, für unser faszinierendes Ökosystem, das Wunder der Natur verstärken. Wir sollten proaktiv statt reaktiv denken und handeln und genügend finanzielle Mittel an der Wurzel des Viren Problems investieren.
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Diese Welt hat eine Gesundheit, alles ist miteinander verbunden, die Gesundheit der Ökosysteme, der Menschen und der Tierwelt. Gerät eines aus dem Gleichgewicht, leiden die anderen.
Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Interesse an unserer bioRe Stiftung und für Ihre Unterstützung.
Quelle der erwähnten Fakten: DW Deutsche Welle
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