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Baumwolle in Afrika: Nachhaltigkeit am Wendepunkt

Das Whitepaper von Textile Exchange nimmt Bezug zu den GVO-Diskussionen in mehreren afrikanischen Ländern, die sich ernsthaft mit der Einführung von gentechnisch veränderter Baumwolle befassen, und sich davon erhebliche finanzielle Vorteile versprechen.

Das Dokument skizziert die Risiken der Skalierung von gentechnisch veränderter (GV) Baumwolle in Afrika, indem es die negativen sozialen und finanziellen Folgen der GV-Baumwolle und ihre negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt hervorhebt. Im Anschluss daran werden die Vorteile und das große Potenzial des Anbaus und der Herstellung von Bio-Baumwolle in Afrika für die verschiedenen Interessengruppen wie Regierungen, Marken, Bauern/Bauernverbände und andere Institutionen wie NGOs und Stiftungen dargelegt.

Bis März 2020 haben 7 der 54 afrikanischen Länder Gentechnologie eingeführt. Gleichzeitig ist Afrika eine der Regionen der Welt mit dem geringsten Anteil an gentechnisch veränderter Baumwolle. Afrika scheint zweigeteilt zu sein – während mehrere Länder den Anbau von GV-Baumwolle im Jahr 2018 erlaubten, verbot Ägypten die Technologie im Jahr 2012 generell und Burkina Faso verbot die GV-Baumwolle im Jahr 2016.

Das Whitepaper: Cotton in Africa-Sustainability at a Crossroads

Tansania ist durch die Einführung der Gentechnik im Nachbarland gefährdet

Tansania ist ein führender Produzent von Bio-Baumwolle in Afrika und sein Nachbarland Kenia hat gerade die Verwendung von gentechnisch veränderter Baumwolle erlaubt.

Kenia, das zuvor ein GVO-Verbot hatte, hat sich nun für diese Technologie geöffnet, mit der Erwartung, die Baumwollproduktion zu steigern, indem die Ernteverluste durch Schädlingsbefall verringert werden und die Bauern in trockenen und halbtrockenen Gebieten, in denen sie derzeit keine Nutzpflanzen anbauen können, einbezogen werden. Teil der allgemeinen Produktionsstrategie ist es, lokale Genossenschaften zu stärken, die Entkernungsbetriebe in die Lage zu versetzen, ihre Kapazitäten zu erhöhen, und neue Anlagen zu errichten. Die kenianische Regierung plant
– durch die Einführung von Bt-Baumwolle – die Schaffung von über 50.000 Arbeitsplätzen in der Textilindustrie – vor allem für Frauen und Jugendliche. Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie hat Kenia sogar mit dem Vertrieb von gentechnisch verändertem Saatgut und Hybridsaatgut begonnen, um die Baumwollproduktion zu erhöhen und einen steigenden Bedarf an Gesichtsmasken im Land zu decken.

bioRe Bio-Baumwollbauer in Tanzania

Gleichzeitig steigt weltweit die Produktion von, und die Nachfrage nach, Bio-Baumwolle. Derzeit wird Bio-Baumwolle in acht afrikanischen Ländern angebaut. Tatsächlich betrug der Anteil Afrikas – angeführt von Tansania – an der weltweiten Bio-Baumwollproduktion in den Jahren 2017-18 ca. 4 %, und erfuhr einen Anstieg von 20 % gegenüber 2016-17!
Wegen der alarmierenden Besorgnis über gentechnisch veränderte Baumwolle verbieten Bio-Standards die Gentechnik:

1. Luftverschiebung – mit der Folge der Kontamination benachbarter organischer Felder

2. erhöhte Pestizidresistenz, die zu erhöhtem Pestizideinsatz und sekundären Schädlings-Ausbrüchen führt

3. Unternehmensmonopol auf Saatgutbesitz

4. Unumkehrbarkeit der genetischen Veränderung

bioRe Tanzania Ltd. war das erste Bio-Baumwollprojekt in Tansania, das 1994 initiiert und im Jahr 2000 als Unternehmen gegründet wurde.

Die Textilhandelsfirma Remei AG ist der Hauptabnehmer von bioRe Tanzania Ltd. und unterstützt das Projekt mit Vorfinanzierungen, sowie mit Abnahmegarantien und Prämienzahlungen für die bioRe® Bio-Baumwollbauern. Unter dem Gütesiegel bioRe® Sustainable Textiles bietet die Remei AG Retailern und Brands nachhaltig produzierte Textilkollektionen aus einer vollständig transparenten Lieferkette an.

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